VITA


Zu meiner person
- Paul Werner Georges
- am 22.06.1949 in Reppichau (Anhalt) geboren
- 1970 – 1974 nach Abitur und Armee Studium an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar mit dem Abschluss Architekt
- 1974 – 1977 Stadtplaner im Büro des Stadtarchitekten Dessau
- 1977 – 1978 als Architekt und Stadtplaner in der Stadt Thanh pho Vinh in Vietnam tätig
- 1978 – 1983 Stadtplaner im Büro des Stadtarchitekten Dessau
- 1983 – Architekturpreis des Bezirkes Halle für das Modernisierungsgebiet „Radegaster Straße“ in Dessau
- 1986 – 1990 Architekt am Bauhaus Dessau
- erfolgreiche Teilnahme an Architektur-Wettbewerben
- Architekturausstellungen am Bauhaus
- Durchführung internationaler Symposien und Kolloquien
- 1990 – 2014 Leiter des Stadtplanungsamtes in Köthen (Anhalt)
- 2003 mit der Hochschule Anhalt Entwicklung des Bandhauer –Studentenwettbewerbs
- 2007 – 2010 mit dem Bauhaus Dessau Internationale Bauausstellung Stadtumbau Sachsen-Anhalt in Köthen „Homöopathie als Entwicklungskraft“
- Ich bin seit über fünfzig Jahren verheiratet. Ich habe drei Kinder und acht Enkel.
- seit dem Aufenthalt 1977/78 in Vietnam zunehmend Beschäftigung mit der Malerei, es entstehen zahlreiche erste Aquarelle vietnamesischer Landschaften;
- nach dem Aufenthalt in Vietnam autodidaktisches Arbeiten in Aquarell, Pastellkreide und Ölkreide;
- Schwerpunkt : Landschaftsmalerei, vor allem anhaltische Landschaften; erste Arbeiten in Öl
- ab ca. 1979 erste „Quadrolinos“ – Melange aus Zeichnung (Tusche, Farbstift, Filzstift, Aquarell) und Collage; als Grundlage dienen Skizzen, die ich zu jeder Zeit „aufgekritzelt“ habe
- ab ca. 1985 entstehen zusätzlich Landschaftszeichnungen in Bleistift, Kohle, Filzstift und Kugelschreiber
- ab ca. 2000 verstärkte Hinwendung zur Öl-/Acrylmalerei auf Leinwand, verstärkt auch Ausprobieren neuer Malstile;
Meine ausstellungen
- 1983 – Teilnahme an Gruppenausstellung im Schloss Georgium Dessau
- 1984 – Teilnahme an Gruppenausstellung im Kloster unserer Lieben Frauen in Magdeburg
- 1992 –Teilnahme am 22. „Salon des Artistes de Wattrelos“ – in Wattrelos, Frankreich
- 1994 – erste Personalausstellung bei der Kreissparkasse Köthen (Anhalt)
- 1996 – Personalausstellung von „Quadrolinos“ im Kleinkunst Café in Köthen (Anhalt)
- 2009, 2011 und 2019 erfolgreiche Teilnahme an den Ausstellungen zum Heise-Kunstpreis in Dessau
- 2020 – Personalausstellung „Diversitas artis“ im Marie-Hager-Haus in Burg Stargard
Künstlerischer werdegang
Meine Kindheit verbrachte ich bis zu meinem 9. Lebensjahr in dem kleinen Eicke-von-Repgow–Dorf Reppichau in Anhalt. Kulturelle Ereignisse waren rar – wurden aber mit großer Intensität vorbereitet und gefeiert. Die Schule hatte keinen wesentlichen Einfluss auf meinen künstlerischen Werdegang, hatten wir doch anfangs nur einen Lehrer, der vier Klassen in allen Fächern in einem Raum unterrichten musste.
Ich hatte das Glück, dass unsere Mutter „eine aus der Stadt“ war. Sie kümmerte sich darum, dass wir Kinder regelmäßig das Theater in Dessau besuchen konnten und dass ich monatlich alle Kinderzeitschriften, die es damals gab, zu lesen bekam. Außerdem sorgte sie dafür, dass ich stets Zeichenpapier, Buntstifte und einen Tuschkasten hatte – was damals durchaus keine Selbstverständlichkeit war. Besonders prägte mich, dass ich ab der Nr. 1 alle „Mosaik“-Hefte „verschlingen“ konnte. Die Abenteuer der Digedags und später der Abrafaxe haben mich mein ganzes bisheriges Leben begleitet. Und die Kunst von Hannes Hegen hat mich wesentlich beeinflusst und meinen künstlerischen Stil von Anfang an geprägt.
Nach unserem Umzug ins benachbarte Dorf Elsnigk besuchte ich die dortige Polytechnische Oberschule. Hier war es die Kunsterzieherin Ingeborg Schönemann, durch die ich während der Schulzeit wertvolle künstlerische Anregungen erhielt. Nach dem Tod unserer Eltern entdeckte ich in einer alten Truhe eine Mappe mit meinen Kinderzeichnungen – unsere Mutter hatte sie für mich aufbewahrt.
Sie öffnete mir den Horizont zu den Künsten und den Künstlern. Sie war es dann auch, die mir sagte „Werner, du kannst doch gut zeichnen – warum wirst du nicht Architekt“. Bis zu meinem 18. Lebensjahr wollte ich ja eigentlich noch Chemiker werden.
Nach dem Abitur verbüßte ich 18 Monate meinen Wehrdienst. Meine künstlerischen Ambitionen beschränkten sich in dieser Zeit auf die „künstlerische“ Ausgestaltung des Traditionskabinetts unseres Bataillons. Nebenbei fertigte ich Zeichnungen meines damaligen Lebensumfeldes.
1970 begann ich mein Studium an der Hochschule für Architektur in Weimar. Hier waren es vor allem Prof. Hubert Schiefelbein (Bildende Kunst), Prof. Christian Schädlich (Geschichte der Architektur) und Prof. Anita Bach (Raumgestaltung), die mir weitere künstlerische Impulse gaben. Mit Studienkameraden organisierten wir im ersten Studienjahr in der Hochschule, ohne Zustimmung der Hochschulleitung, eine eigene Ausstellung unserer Werke, angekündigt in der örtlichen Presse, was zu erheblichen Problemen mit der Hochschulleitung geführt hat. Aber unsere Werke, u. a. eine Schaufel als „Bauarbeiterdenkmal“ und eine verschrumpelte Kartoffel als „Vergänglichkeit des Seins“ hatten einen Tag lang interessierte Betrachter. Unser Studium konnten wir aber trotzdem alle beenden!
Nebenbei, wir waren durch unsere Tochter Anja bereits eine kleine Familie, entstanden in unserer Altbauwohnung am Rande von Apolda eine Vielzahl kleinformatiger Bilder.
Nach dem Studium begann ich als Architekt im Büro des Stadtarchitekten in Dessau zu arbeiten. Ich wurde Mitglied im Bund der Architekten der DDR. Dadurch war es mir möglich, mich an Gruppenausstellungen zu beteiligen. 1977 bekam ich die Gelegenheit, mich für einen Auslandseinsatz in Vietnam zu bewerben. Für ein Jahr ging ich dann nach Vietnam, um beim Aufbau der total zerstörten Stadt Thành Phô Vinh zu helfen. Mit 28 Jahren war ich damals der Jüngste im Team. Gerd Gottschalk, Architekt an der Bauakademie der DDR in Berlin, wurde mein Mentor und väterlicher Freund. Ihm verdanke ich es, dass ich es gelernt habe, mir das Land künstlerisch und die Menschen freundschaftlich zu erschließen. So entstanden neben unzähligen Fotos und Dias auch viele Zeichnungen, Aquarelle und Gemälde.
Nebenbei stattete ich unseren „Kinosaal“ mit einem Wandbild aus, gründete mit Gerd einen Malzirkel für vietnamesische Kinder, bemalte den Kollegen die Tropenhelme mit vietnamesischen Motiven und gestaltete mit den Kindern unserer vietnamesischen Mitarbeiter zwei Holzplastiken „Nam và Nu – Mann und Frau“.
Die Rückkehr in das „normale“ Alltagsleben in der DDR fiel mir sehr schwer. Ich hatte überhaupt kein Verständnis mehr für die Probleme meiner Freunde und der Menschen in meinem Umfeld, nachdem ich ein Jahr erlebt hatte, wie die Menschen in Vietnam ums nackte Überleben kämpfen mussten, ständig auf der Suche nach etwas Essbarem und hilflos mit ansehen mussten, wie ihre Kinder an Unterernährung oder Krankheiten starben. Die „Probleme“, die wir in der DDR hatten, waren plötzlich für mich keine wirklichen Probleme mehr. Ich versuchte, das zu kompensieren, indem ich ein Kinderbuch schrieb und malte – über das Leben im, vom Krieg zerstörten, Vietnam.
1983 ergriff ich die, sich mir bietende, Gelegenheit, als Architekt am Bauhaus Dessau anzufangen. In dieser Zeit entstanden meine ersten „Quadrolinos“ – vier kleine Bildchen, die stilistisch und inhaltlich immer eine Einheit bildeten. Hier ließ ich meiner Fantasie (im Rahmen meiner Möglichkeiten) freien Lauf, sowohl was die Inhalte, die Farbgebung als auch die künstlerische Umsetzung betraf.
Verstärkt wandte ich mich der Pleinair-Malerei zu. Ich nutzte jede sich bietende Möglichkeit, um mit Bleistift, Pinsel oder Pastell- oder Ölkreide meine Eindrücke der betrachteten Landschaft aufs Papier oder die Leinwand zu bringen. Die so entstandenen Bilder sind auch alle geprägt von meiner Stimmung. Es sind zwar alles fast scheinbar realistisch gemalte oder gezeichnete Bilder – sie zeigen aber nie das, was die Natur mir zeigte, sondern immer nur das, was ich sah, was ich fühlte und was ich nur so malen konnte. Das Gleiche trifft auch auf die Farbgebung meiner Bilder zu.
Das Jahr 1989 bedeutete auch für mein Leben einen gewaltigen Einschnitt. Die Architektengruppe am Bauhaus wurde über Nacht aufgelöst.
Einen neuen Arbeitsmittelpunkt fand ich in Köthen (Anhalt) als Planungsamtsleiter. Ich hatte ständig neue, interessante Aufgaben, wie z.B. die Internationale Bauausstellung Stadtumbau 2002 – 2010. Ich lernte neue Menschen kennen, die mir, auch in künstlerischer Hinsicht, viele neue Impulse gaben. Ich versuchte mich, auch künstlerisch, weiterzuentwickeln. Mein Pinselstrich wurde breiter und fließender.
2014 beendete ich mein Arbeitsverhältnis in Köthen. Seitdem habe ich viel Zeit, um meinem Hobby, der Malerei, nachzugehen. Ich unternehme viele ausgedehnte Radtouren, die ich dazu nutze, das, was ich sehe und erlebe, mit dem Pinsel oder dem Stift zu verarbeiten. Das gelingt nicht immer, aber es hat den Effekt, dass ich die Techniken, mit denen ich arbeite, immer perfekter anwenden kann.
Ich versuche auch ständig, etwas Neues auszuprobieren. So habe ich versucht, meine Malerei plastischer werden zu lassen. Anfangs versuchte ich es, indem ich die Farbe in dicken Strängen auf die Leinwand übertrug. Später versuchte ich, die dreidimensionale Wirkung durch plastische Objekte zu steigern.